So funktioniert das Teamgespräch

In der vergangenen Woche haben wir darüber informiert wie wichtig es ist, regelmäßige Stimmungsabfragen vor-zunehmen, damit „dicke Luft“ das Klima im Büro nicht verpestet.

Störungen auf der Beziehungsebene spiegeln sich früher oder später auf der Sachebene wider.

Sie können mit Teamgesprächen rechtzeitig vorbeugen 

Und zwar durch regelmäßige, gut vorbereitete Teamgespräche!

Heute geht es um Aufbau und Nutzen solcher Meetings.

Starten Sie am besten, indem Sie gemeinsam die Regeln für Ihr Gespräch festlegen.

  • Die Führungskraft übernimmt die Einladung sowie die Moderation (eine externe Moderation kann von Vorteil sein, dazu später mehr)
  • Teilnehmer machen sich bereits im Vorfeld Gedanken über mögliche Themen (Achtung: lediglich Beziehungsthemen sollten Beachtung finden)
  • Jeder notiert eigene Anliegen, sowohl positive als auch negative Beobachtungen sollen zu Sprache kommen
  • Ich-Botschaften werden formuliert
  • Keine Unterbrechung/Bewertung während der Themensammlung
  • Im Teamgespräch begegnen sich die Personen auf Augenhöhe
  • Wertschätzender Umgang miteinander ist unabdingbar
  • Der/Die Moderator/in ermutigt, auch Schwierigkeiten mit Vorgesetzten anzusprechen

Hier finden Sie dazu eine Checkliste!

Nach der Begrüßung in der noch einmal kurz auf den Charakter des Treffens eingegangen wird, erläutert der Moderator die o.g. Regeln.

Persönliche Betrachtung

In den von uns geführten Teamgesprächen beginnen wir mit der Bitte an die Anwesenden, die Stimmung im Team bildlich darzustellen. Hierbei soll ein bestimmtes Zeitfenster (die letzten 6 Monate) betrachtet werden.

Es ist immer wieder überraschend, wie unterschiedlich hier die Wahrnehmung ist.

Formulierung von Eindrücken

Im Anschluss daran werden die Teilnehmer aufgefordert, offen und deutlich darzulegen, wie sie das Miteinander im Team, aber auch die Führung erleben. Nacheinander werden sie ermutigt, besonders auch Unangenehmes anzusprechen.

Erfahrungsgemäß fällt dies – insbesondere die Bewertung der Führung – in den ersten Treffen nicht leicht. Auch kann es für die Führungskraft schwierig sein, Kritisches neutral anzunehmen.

Es ist daher von äußerster Wichtigkeit, die Teilnehmenden auf die Regeln einzuschwören (Wertschätzendes Miteinander usw.). Achten Sie darauf, dass niemand unterbrochen und keine Aussage kommentiert bzw. bewertet wird. Zum Abschluss erläutert die Führungskraft, wie sie die Stimmung des Teams wahrnimmt.

Strukturfindung

Auf Karten oder einer Flipchart werden die genannten Punkte festgehalten. Dabei entsteht eine Struktur. Positive Aspekte werden von negativen getrennt. Der Moderator beginnt nun damit, auf positive Erkenntnisse einzugehen und diese wertschätzend anzuerkennen. Danach werden negative Eingaben in Themengruppen sortiert.

Nun folgt der Dialog, durch den der Moderator führt.

Ziel ist es, jedem Teilnehmer den Blickwinkel der anderen deutlich zu machen. In den von uns geführten Dialogen versuchen wir durch stetiges Nachfragen sicherzustellen, dass jeder Einwand von allen so verstanden wird, wie er ursprünglich gemeint war. Nur so kann Klarheit entstehen, werden Irritationen aufgelöst.

 Reflektion

Am Ende des Teamgesprächs reflektiert der Moderator die gewonnenen Erkenntnisse. Gemeinsam mit dem Team werden neue Vereinbarungen formuliert und schriftlich festgehalten.

Nutzen des Teamgesprächs

Sie werden sehen, Ihr Team gewinnt durch diese Treffen Klarheit auf der Beziehungsebene, die positiven Einfluss auf die Sachebene nimmt. Konfliktpotential wird deutlich reduziert.

Das Teamgespräch ist als vertrauensbildende Maßnahme zu sehen. Bereits nach dem ersten Treffen wird das Arbeitsklima als deutlich angenehmer wahrgenommen. Die Mitglieder gewinnen an Sicherheit, es entsteht ein Teamgeist der sich motivierend das gesamte Team auswirkt.

So generieren Sie das Vertrauen der Mitarbeiter in Sie als Führungskraft!

Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn es zu Beginn ein wenig holprig läuft: Schnell wird es Ihnen gelingen, eine sachliche Ebene zu gestalten in der die Mitarbeiter durch Vertrauen in sich, das Team und Sie als Führungskraft in der Lage sind, durch konstruktive Kritik zu wachsen und so den Erfolg des Unternehmens zu steigern.

Gutes Gelingen und einen erfolgreichen Austausch wünscht

Ilona Vogel