Nachdem ich in der vergangenen Woche eine kleine Mauer touchierte die das Gelände eines unserer Kunden begrenzt, begab ich mich auf die Suche nach einer Lackiererei, die den Schaden an meinem Auto beheben kann. Die „Macke“ am Wagen war ca. handtellergroß – ärgerlich, schon, aber keine große Sache – dachte ich….

Schnell musste ich jedoch feststellen, dass es wohl doch nicht so einfach werden würde. Genau zwei Adressen fand ich in der näheren Umgebung.

„Diesen Monat wird das nichts mehr!“, erfuhr ich beim ersten Telefonat und ich beschloss, das zweite Unternehmen direkt anzufahren, schließlich war der Schaden klein, es sollte doch möglich sein, eine solche Bagatelle mal einzuschieben.

Dachte ich….

In der Lackiererei angekommen, hörte ich schon vom Hof, das laute Geschrei in der Werkstatt.
„Nein, morgen komme ich nicht, da ist Einschulung. Ich hab extra rechtzeitig Urlaub eingereicht! Wenn ich da nicht dabei bin, stellt Gaby mir wirklich die Koffer vor die Tür.“

„Und wenn du direkt danach kommst? Wir können sonst den Termin nicht halten. Echt Mist, dass Peter gekündigt hat. Ich bemühe mich wirklich seit Wochen um Ersatz, aber der Arbeitsmarkt ist leergefegt“, vernahm ich die Antwort.
Am wütenden Gesichtsausdruck des Mitarbeiters war zu erkennen, dass sein Zornzombie aufgewacht war und schnell auf Maximalgröße anwuchs….

Bedrohlich langsam schüttelte der Lackierer den Kopf und holte tief Luft:

Mein Einsatz, dachte ich, um eine Eskalation zu vermeiden und schmetterte mein fröhlichstes „Guten Morgen“ in die Halle.
Die beiden drehten sich nach mir um und ihre Blicke zeigten deutlich, dass ihr Morgen nicht wirklich gut war.
„Wir reden später“ sagte der Vorgesetzte und signalisierte mir, mit nach draußen zu kommen.

Ich zeigte ihm die Kratzer an meinem Wagen und fragte, ob diese kurzfristig zu beheben seien.
Der verzweifelte Gesichtsausdruck war Antwort genug.

 „Kurzfristig auf gar keinen Fall, sie haben ja mitbekommen, wie es bei uns zurzeit läuft. Wir haben einen sehr fähigen Kollegen verloren. Kommen Sie mit ins Büro, dann schaue ich nach einem Termin“

Nun, dass inzwischen über 50 % aller Branchen mit Personalmangel kämpfen, haben wir ja bereits im letzten Blogartikel thematisiert und direkt Tipps mit Ihnen geteilt, wie man sich in der Bewerbungs-/Einstellungsphase in eine gute Position bringt.


Wie hält man gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen?

Haben Sie hierfür eine funktionierende Strategie? Diese Frage beantwortet der Fluktuationsindex Ihres Betriebes. Sind alle Stellen mit kompetenten MitarbeiterInnen besetzt oder haben Sie diesbezüglich auch Probleme? Die Gründe für den Fachkräftemangel in Deutschland sind vielschichtig. Natürlich spielt auch die Alterspyramide hierbei eine große Rolle. Dienstleistungssektor und Industrie sind darüber hinaus große Konkurrenten im Wettbewerb um Fachkräfte.

Während Ende der 1990er Jahre ca. die Hälfte der im Handwerk ausgebildeten Fachkräfte das Handwerk verließen sind es heute bereits fast zwei Drittel (Studie des ifh Göttingen).

Besonders kleinen und mittleren Betrieben fehlt häufig das Potential, eigene MitarbeiterInnen auszubilden bzw. diese zu halten, wenn Großunternehmen nach Ausbildungsende mit horrenden Löhnen locken.

Was können Sie tun, um Ihre MitarbeiterInnen im Unternehmen zu halten?

Werden Sie ein attraktiver Arbeitgeber!

Die Bezahlung ist nicht immer ausschlaggebend. Vielen Menschen sind Arbeitsbedingungen, Familienfreundlichkeit, Unternehmenskultur und die Möglichkeit zur Weiterentwicklung wesentlich wichtiger. Nicht nur die Generation Z hat hierzu ganz eigene Vorstellungen!

In unserem Blogartikel vom 6. April 22 haben wir uns intensiv mit der Thematik „Attraktive Arbeitgeber“ beschäftigt. Lesen Sie gerne nach: https://ilona-vogel.de/wie-werde-ich-ein-attraktiver-arbeitgeber/

Unsere Tipps zum Thema Mitarbeiterbindung

  • Bieten Sie Ihren MitarbeiterInnen Fortbildungsangebote. Das dadurch gewonnene „KnowHow“ kommt nicht nur Ihrem Unternehmen zugute, Sie zeigen Ihre Wertschätzung und fördern die Zufriedenheit.
  • Binden Sie die Mitarbeitenden in die Entscheidung bzgl. der Fortbildung unbedingt mit ein. Denken Sie auch über betriebsfremde Fortbildungen nach, ein echter Mehrwert für die Betriebsangehörigen.
  • Achten Sie beim Recruiting auch auf Bewerber, die Sie durch entsprechende Förderung auf das benötigte Niveau anheben können. Oft schlummern hier verborgene Talente.
  • Führen Sie eine Teamentwicklung durch. Hier werden Unzufriedenheiten schnell aufgedeckt und das Team sucht eigene Lösungen für ein besseres und effizientes Miteinander. Wir unterstützen Sie hierbei gerne.
  • Entlasten Sie Ihre MitarbeiterInnen auch im privaten Bereich: eine Packstation auf dem Firmengelände z. B. erspart lästige Gänge zu Post bzw. Paketdienstleistern.
  • Regen Sie die Beschäftigten an, Ihr Unternehmen im privaten Umfeld weiterzuempfehlen. Erfolgreiche Empfehlungen können belohnt werden.
  • Nutzen Sie Bewertungsportale. Aktuelle Untersuchungen machen deutlich, wie groß der Einfluss dieser Portale auf die Entscheidungsprozesse ist.

Die beiden letzten Punkte setzen voraus, dass die MitarbeiterInnen sich bei Ihnen wohl fühlen. Nur dann werden sie für Ihr Unternehmen werben!

Interessiert Sie, wie die Stimmung unter Ihren MitarbeiterInnen ist? Wir führen gerne eine anonyme Mitarbeiterbefragung in Ihrem Unternehmen durch. Selbstverständlich DGSVO-konform.

Zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lassen sich nur schwer abwerben.

Was das für meinen Autolackierer bedeutet, werde ich ihm im vereinbarten Termin erläutern. Melden auch Sie sich gerne bei uns, im persönlichen Gespräch finden wir die richtige Strategie für Ihr Unternehmen.

Bis dahin wünschen wir Ihnen zufriedene, treue Beschäftigte.

Ihr Ilona-Vogel Team